Archiv für die Kategorie ‘Südinsel’

73. Reisetag - 3.12.08

Samstag, 06. Dezember 2008

Heute stand die Fährüberfahrt von der Süd- auf die Nordinsel an. Der Tasman Bay entlang sind wir via Nelson in Richtung Picton losgefahren. 

 

In Havelock sind wir auf dem Queen Charlotte Drive in die Berge gefahren. Und das auf einer unglaublichen Kurvenstrasse. Die Strasse muss ich mal im Google Earth ansehen. Sieht sicher super aus von oben.

 

Unterwegs hatte es ein paar wenige Lookouts, von denen man schön in den Queen Charlotte Sound und den Pelorus Sound hinuntersehen konnte. Leider war es meist bedeckt. Aber es hat wieder schön ausgesehen mit diesem Farnregenwald und dem Meer.

 

Im Reiseführer steht, zwischen Picton und Wellington sei die schönste Fährstrecke der Welt über die Cook Strait. Also sicherten wir uns für die dreistündige Überfahrt einen Front-Fensterplatz und hofften, dass das dunkelgrau am Himmel wenigsten noch ein Bisschen verschwinden würde. Denn gerade kam eine richtige Regenwand direkt auf uns zu…

 

Aber wir hatten auch hier wieder Glück! Als wir losfuhren kam die Sonne durch. Die erste Stunde hatten wir eine sehr ruhige Fährenfahrt durch den Queen Charlotte Sound, meist bei Sonnenschein.

Fährenfahrt im Queen Charlotte Sound

Fährenfahrt im Queen Charlotte Sound

Die Strecke erinnert uns stark an die Hurtigrute in Norwegen oder die Fährenfahrt in Kanada. Die Berge sind alle bis ans Meer bewachsen, was ganz schön aussieht. Als wir aus dem Sound auf das offene Meer kamen wurde die Fahrt etwas welliger da es sehr stark windete. Nach rund 3 Stunden haben wir dann in Wellington unser neues Auto geholt und sind auf den Campingplatz, um dort in einem Cabin die Reiseroute auf der Nordinsel im Detail zu plannen.

72. Reisetag - 2.12.08

Dienstag, 02. Dezember 2008

Heute haben wir eine Tour im Abel Tasman Nationalpark gebucht. Mit dem Aqua taxi wurden wir in Marahau direkt vor der Basis abgeholt! Ein Traktor hat das Boot gezogen. Das war ein lustiger Start auf unsere Tour!

 

Ich bin auch ein Boot hätte man den Traktor anschreiben sollen :-)

Ich bin auch ein Boot hätte man den Traktor anschreiben sollen :-)

Mit dem Traktor wurden wir dann ins Meer gefahren und das Boot vom Anhänger geschupft. An der Onetahuti Beach haben wir unsere Kajaks gefasst und sind losgepaddelt. Zuerst ging es zu einer kleinen Insel, Tonga Island, auf der eine Robbenkolonie lebt. Wir sind mit den Kajaks um die Insel gefahren und haben den New Zealand Fur Seals zugeschaut.

 

Die Küste ist bis ans Meer mit diesem Farnregenwald bewachsen. Wo es keinen Wald hat stehen Granitfelsen direkt am Strand. Diese haben eine goldgelbe Farbe. Auch der Strand ist richtig goldig. Mit dem blauen Himmel und dem grünen Wald und dem Meer, das hier auch grünlich ist sieht das super aus! Wir sind dann rund 3 Stunden bis nach Bark Bay gepaddelt. Immer wieder hat es kleine Buchten mit diesem goldigen Sand. Am Schluss haben wir noch ein Rennen gemacht mit allem Drum und dran. Mit Maori-Gebrüll und voller Power zum Zmittag-Beach. Thomas ist vor dem Zmittag noch im Meer baden gegangen.

 

So macht Kajaken doch richtig Spass!

So macht Kajaken doch richtig Spass!

Danach hat uns Robin auf einer geführten Tour dem Abel Tasman Coastal Track entlang durch den Regenwald geführt. Sie hat uns immer wieder Dinge erzählt zu den Pflanzen oder auch Geschichten zu den einzelnen Buchten, die es hier immer wieder hat. Einige davon sind nur mit dem Kajak zugänglich und haben Zeltplätze für die Tourenanbieter. Das muss toll sein. Der Nationalpark besteht nämlich noch nicht so lange. Vorher war das Land in Privatbesitz und es wurde versucht, das Land zu bebauen. Aus dieser Zeit hat es noch einige Liegenschaften im Nationalpark, die Privatbesitz geblieben sind und heute ein Vermögen kosten, da die Lagen einfach paradiesisch ist….

 

Wir sind rund zwei Stunden nach Torrent Bay gelaufen. Dieser Weg ist recht eng und wurde extra für die Touristen gemacht. Es ist der einzige Weg durch den Nationalpark und dementsprechend viel bewandert. In einem Auf und Ab und über kurvige Strecken sind wir durch diesen schönen Wald gelaufen. Der Ausblick auf die Beaches war fantastisch!

 

Über einen Fluss mussten wir dann wieder eine „Swinging Bridge“ nehmen. Thomas hatte keine andere Wahl als auch mitzukommen. Aber die Torrent Bay hat für die Mühen entschädigt. Es ist eine riesen Beach in der Thomas dann nochmals einen Schwumm genommen hat. Danach hat uns das Wassertaxi wieder nach Marahau zurück gebracht und ist direkt auf den Bootsanhänger gefahren und dann mit uns zurück zur Basis.

71. Reisetag - 1.12.08

Dienstag, 02. Dezember 2008

Nachdem wir im Backpackers ausgecheckt hatten sind wir in die Stadt, um in einem Café zu frühstücken. Dabei haben wir herausgefunden, dass heute ein Feiertag ist. Die Läden hatten ganz geschlossen oder erst später geöffnet und die Stadt war wie ausgestorben. Wir haben dann doch noch einen Ort gefunden, der sich Bäckerei nannte, nichts dergleichen was wir mit Bäckerei und Frühstück in Verbindung bringen im Sortiment hatte, aber uns dann doch noch eine heisse Schoggi, einen Milchkaffee und 6 trockene Toastscheiben mit Gomfi servierte. Mittlerweile regnete es draussen, was die Situation nicht unbedingt gemütlicher machte.

 

Im Regen sind wir dann nach Punakaiki gefahren. Trotz Regen haben wir dann die Pancake Rocks und die Blowholes angesehen. Und es hat dann auch tatsächlich für kurze Zeit geschont, so dass wir ein paar Fotos machen konnten. Das Blowhole hat zwei, drei Mal so richtig schön gespritzt.

 

Ein richtig schöner "Pfupf" aus dem Blowhole bei den Pancake Rocks

Ein richtig schöner

Auf dem weiteren Weg der Küste entlang sind wir immer in diesem Farn-Regenwald unterwegs gewesen. Jetzt hat es auch noch hohe Palmen darin. Und es ist wie immer alles extrem dicht. Wir haben beim Truman Track einen Stopp eingelegt und sind durch den Regenwald an die Küste gelaufen. Die Gegend ist hier extrem einsam. Kaum ein Dorf, wenn einmal ein Ortsname auf der Karte auftaucht sind es sicher nur ein paar wenige Häuser.

 

Durch diesen dichten Regenwald hätte ich mich als Entdecker nicht durchkämpfen wollen

Durch diesen dichten Regenwald hätte ich mich als Entdecker nicht durchkämpfen wollen

Neuseelands längste Einpersonen Hängebrücke bei der Buller Gorge haben wir uns nicht entgehen lassen! Aber nach der Hängebrücke bei den Blue Pools hat Thomas auf der Parkplatz-Seite der Brücke auf mich gewartet J

 

Erst ca. ab Woodstock ist die Landschaft wieder besiedelt und wird auch genutzt. Es hat viel Holzindustrie. Ganze Hügel werden kahlgerodet und bis zum Spitz linear wieder aufgeforstet. Es hat hier auch wieder die Wapiti-Hirsche. Und Weinbau und Hopfen. Auch kleine Kartoffelfelder haben wir gesehen.

 

In Motueka haben wir dann auf einem Campingplatz ein Cabin gemietet. Das ist fast wie eine kleine Ferienwohnung und perfekt für die nächsten zwei Nächte.

 

PS: Ab heute haben wir einen Adventskalender und einen kleinen Deko-Weihnachtsmann im Auto :-)

 

70. Reisetag - 30.11.08

Dienstag, 02. Dezember 2008

Wir haben trotz schlechter Wettervorhersage hier schon viel erlebt und daher optimistisch den Wecker auf 06.00 Uhr gestellt. Und siehe da, entgegen allen Vorhersagen war das Wetter wunderbar. Also sind wir los und zum Gletscher – ohne Zmorge J und haben die Eiszunge bestaunt. Hier wachsen die Gletscher noch! Und als die Sonne ins Tal schien sah es mit all den Wasserfällen und dem Gletscher schon sehr schön aus. Und doch hatte es schon die ersten weissen Wolken am Himmel.

 

Der obere Teil des Franz Josef Gletschers am frühen Morgen

Der obere Teil des Franz Josef Gletschers am frühen Morgen

Auf dem Rückweg zur Unterkunft haben wir im Laden etwas Zmorgen gekauft, damit wir nicht ein Café suchen mussten. Vor dem Zimmer hatten wir ein Tischlein mit zwei Stühlen und so konnten wir herrlich draussen Zmörgelen. Aber mit dem Wetterumschwung war es dann bald schon so weit. Es zogen schnell weisse Schleierwolken auf. Wir sind dann baldmöglichst los Richtung Fox Glacier Township und dort zum Peak Viewpoint. Von dort hat man einen schönen Blick auf Mount Cook, Mt. Tasman und den oberen Teil des Fox Gletschers. Leider war der Himmel schon so weit mit Schleierwolken zugezogen, dass sich das Weiss des Schnees nicht mehr gross vom Himmel abhob. Aber immerhin haben wir den Gletscher noch gesehen.

 

Blick zum Mount Cook bevor er in den Wolken verschwand

Blick zum Mount Cook bevor er in den Wolken verschwand

Auf einer mega kurvigen, kleinen Strasse sind wir Richtung Harihari gefahren. Und nach dieser Ortschaft hatte es bei einer Achtung-Kuh-Tafel sogar ganz viele Kühe, die über die Strasse liefen. Der Bauer hat 420 Kühe und braucht in seinem 38-Platz Melkstand 2 ½ Stunden um sie alle zu melken….

 

In Hokitika haben wir das nationale Kiwicenter besucht. Das ist eine Art Zoo mit vielen Fischen (Aquariumfische, ortsansässige Aale und weitere Flussfische), Langusten und co. Und einem Kiwi-Haus. Dort forschen sie für die Erhaltung der Kiwi und haben im Haus die Tageszeiten umgedreht. Es ist dort also fast ganz dunkel und die Kiwis meinen, es sei Nacht und kommen daher aus ihren Nestern um zu fressen. Der Kiwi ist ein lustiger Vogel mit einem ganz langen Schnabel.

 

Auf unserer Weiterfahrt ging es fast nur auf engen, kurvigen Strassen durch die Landschaft. Die Dörfer sind recht klein. Und es hat hier sehr viele Brücken die nur einspurig zu befahren sind. Zwei Mal sind wir über eine recht schlecht aussehende Brücke gefahren, über die neben den Autos auch noch der Zug fährt. Und das alles auf der einen, vorhandenen Spur!!! Es ist hier die Hauptverkehrsstrasse, alle müssen hier durch. Im Reiseführer steht, dass es hier auch oft Stau gibt. Wen wunderts.

 

Eine Brücke für alles - Zug und beidseitiger Verkehr. Irgendwie geht es immer...

Eine Brücke für alles - Zug und beidseitiger Verkehr. Irgendwie geht es immer...

In Greymouth haben wir in einem lustigen Backpackers übernachtet das Noah’s Ark heisst. Die Zimmer sind zu den Tiermottos gestaltet. Wir hatten das Kuh-Zimmer. Überall Kuh-Muster. Die Bettdecke, die Wolldecke, der Vorhang, die Lampe, sogar eine kleine Plüsch-Kuh auf dem Bett und eine „kuhle“ Zeichnung an der Wand.

 

69. Reisetag - 29.11.08

Dienstag, 02. Dezember 2008

Als wir heute Morgen aufgestanden sind, war das Wetter wieder traumhaft. Noch vor dem Zmorge sind wir daher auf den Mount Iron gelaufen, um von dort eine schöne Aussicht auf die Gegend zu erhalten.

Blick auf Wanaka und Umgebung von Mount Iron aus

Blick auf Wanaka und Umgebung von Mount Iron aus

 

Dann sind wir zurück nach Wanaka und haben dort in einem kleinen Café fein Zmorge gegessen

Auf der Weiterfahrt über den Haast Pass haben wir dann immer wieder kleine Pausen eingelegt und sind die Walks gelaufen. So auch bei den Blue Pools. Das ist ein eiskalter Bach der von den Bergen kommt und einen Pool formt, bevor er in den grösseren Bach hineinfliesst. Es ist glasklares, blaues Wasser und es hat schön grosse Fische drin. Leider war es dort schon ziemlich bewölkt, so dass das Blau des Wassers gar nicht mehr so zur Geltung kam. Es hat zwischendurch mal kurz die Sonne geschienen, so dass wir einen Eindruck davon erhielten, wie es sein könnte. Aber der Weg zu den Blue Pools war auch mega. Es ging zuerst diesen schön gemachten Wegen im Wald entlang und dann über eine tolle einspurige Fussgänger-Hängebrücke! Über die mussten wir dann auch wieder zurück J

Glasklares Wasser - eisig kalt aber wunderschön!

Glasklares Wasser - eisig kalt aber wunderschön!

 

Über diese Brücke geht es hin und zurück :-)

Über diese Brücke geht es hin und zurück :-)

Die Thunder Creek Falls waren die nächsten auf unserem Programm. Es sind 28 Meter hohe Wasserfälle. Auf dem Weg dort hin hatte es schönen Farnwald. Der ist einfach extrem eindrücklich mit diesen Farnbäumen!

Ein nächster Halt war beim Ship Creek (Tauparikaka), um dort einen kurzen Walk zu machen. Und siehe da, das Wetter besserte wieder! Wir sind den Kahikatea Swamp Forest Walk gelaufen und auf Holzstegen durch einen „Sumpfregenwald“ geführt worden. Super! Aber jemand durfte auf diesem Walk natürlich nicht fehlen… die Sandflies! Aber diesmal waren wir gerüstet und hatten unser super Mückenmittel von Australien griffbereit und sofort eingeschmiert. Und es nützt wirklich!

Als wir in Franz Josef bei den Gletschern ankamen, war es aber leider grau in grau. Die Wolken hingen tief in den Bergen. Die Wetteraussichten für morgen sind schlecht. Die Dame von der Reception hat uns empfohlen, doch heute Abend noch zum Gletscher zu fahren, damit wir den Gletscher wenigstens noch ein Bisschen sehen.

Eigentlich wollten wir ja beide Gletscher, den Franz Josef- und den Fox-Gletscher ansehen. Aber vor rund einer Woche zog über diese Gegend ein starkes Untwetter und hat Strassen und Wege beschädigt oder weggespült, so dass die Region momentan nur beschränkt besucht werden kann. Wenigstens hat sich unsere Abendfahrt zum Gletscher insofern gelohnt, dass wir noch die Kea-Vögel gesehen haben. Etwas unförmige, grosse Papageien.

Das ist ein Kea - lärmig wie ein Papagei in der Grösse eines Büsi

Das ist ein Kea - lärmig wie ein Papagei in der Grösse eines Büsi

68. Reisetag - 28.11.08

Dienstag, 02. Dezember 2008

Heute morgen war es ziemlich frisch in Te Anau. Es gab es sogar weisse Wölklein beim Ausatmen!

Je näher wir Christchurch kamen desto wärmer wurde es und desto schöner war das Wetter.

Je näher wir Christchurch kamen desto wärmer wurde es und desto schöner war das Wetter.

In Queenstown war es dann aber schon wieder sehr schön warm und wir konnten friedlich am See Zmittag essen. Wir haben die Sonne richtig genossen. Wenn sie scheint brennt sie schon ziemlich vom Himmel. Hier in Queenstown ist richtig viel los. Und das am frühen Nachmittag unter der Woche – erstaunlich. Es wimmelt nur so von Leuten in den Strassen und überall kann man irgendwelche wilden Adventure-Sachen buchen.

 

Wir sind dann für eine schöne Aussicht über die Gegend ins Skigebiet oben an Queenstown gefahren und haben vom Coronet Peak den Rundblick genossen. Via Scenic Route 89 sind wir dann nach Arrowtown weitergefahren. Und von dort zuerst Richtung Cromwell, um dort den Bungee Jumpern zuzusehen, wie sie sich von der alten Kawarau-Brücke in den Fluss stürzen. Die ganze Anlage ist gut gemacht und professionell aufgezogen. Man kann den Springern auch gratis zusehen, was sicher beim Einen oder Anderen Lust auf mehr macht. Aber wir machen keine so wilden Sachen wie Bungee Jumping. Dafür andere Dinge – Thomas hat eine Wette verloren… J aber dazu mehr später.

 

Um nach Wanaka zu kommen fuhren wir über die alte Strasse über den Crown Range Summit mit 1′076 MüM. Dies ist die höchste geteerte Strasse in Neuseeland!

 

In Wanaka sind wir dann direkt in die Puzzling World um Silkes Wettgewinn einzulösen. Puzzling World ist eine Art Vergnügungspark mit einem riesigen Labyrinth und vielen Räumen mit optischen Täuschungen. Das war cool! Im Labyrinth brauchten wir mehr als eine Stunde um die gestellte Aufgabe zu lösen und dann auch den Ausgang wieder zu finden J

 

Von unserer Unterkunft aus konnten wir dann zum Znacht in das Ortszentrum laufen. Und es war immer noch angenehm warm, so dass wir in Tshirt und kurzen Hosen loszogen und das richtig genossen.

67. Reisetag - 27.11.08

Donnerstag, 27. November 2008

Das Wetter ist wie aus dem Bilderbuch! Stahlblauer Himmel!!! Wir hatten ja mega Wetterglück, denn sie haben hier über 200 Regentage! Das Fjordland gehört zu den nassesten Regionen der Erde (schon wieder ein Superlativ!)

 

Mit dem ersten Schiff gings von Pearl Harbour (Manapouri) über den Lake Manapouri bis ans eine Ende des Sees nach West Arm.

Wunderschöner Blick auf den Lake Manapouri. Hinter den Bergen liegt der Doubtful Sound

Wunderschöner Blick auf den Lake Manapouri. Hinter den Bergen liegt der Doubtful Sound

Dort steht das grösste Wasserkraftwerk Neuseelands (!), in welches wir mit einer Führung gehen konnten. Besser gesagt wurden wir 2km in den Berg gefahren um dann den grössten Felsenkeller anzusehen, in dem die Turbinen stehen. Die Leistung des Wasserkraftwerkes ist etwa halb so gross wie die des Braunkohlekraftwerkes in Australien, wenn wir das recht in Erinnerung haben. Das Kraftwerk wurde gebaut, um in Bluff eine Aluminium-Schmelze zu betreiben. Das ist 171km von Manapouri entfernt…! Baubeginn des Kraftwerkes war 1963 und die Fertigstellung war 1971. Die Stollen wurden alle von Hand in die Felsen gehauen (mit Hilfe der damals möglichen Sprengladungen). Eine recht eindrückliche Leistung! Die Bilder im kleinen Museum stellen die Bauphase sehr eindrücklich dar. Der Granit sei der Härteste…. Von wo weiss ich nicht mehr genau. 85% des Stromes werden für die Alu-Schmelze produziert. Der Rest fliesst ins öffentliche Stromnetz. Generell produziert das Kraftwerk 14% des Stromverbrauches von Neuseeland (64′000 Haushalte). Der erste Strom wurde 1969 produziert und die volle Leistung erbrachte das Kraftwerk 1972. Da der Wasserabfluss aber zu gering war, musste ein zweiter Abflusstunnel gebaut werden (Durchmesser 10m!). Dieser wurde 2002 fertiggestellt und nicht mehr von Hand sondern mit einer Tunnelbohrmaschine erstellt.

 

Mit dem Bus, der nur zwischen West Arm und Deep Cove über den Wilmot Pass hin und her fährt, da es sonst dort keine Strassen hat, sind wir dann durch Regenwald zum Doubtful Sound gefahren. Der Wald ist hier wie in einem Märchen – alle Bäume sind total vermoost, es sieht super aus! Und es hat auch hier wieder viele Farnbäume. Die Strasse wurde ebenfalls von Hand erstellt um für das Kraftwerk die Anlieferung von schwerem Gerät zu ermöglichen. Denn die Brücken nach Manapouri hätten den Lasten nicht standgehalten. Also hat man via Schiff über den Sound die Maschinen angeliefert. Der Bulldozer z.B. wurde mit einer Maschine vorne und hinten (zum Ziehen und Stossen) über die steile (steilste?) Passstrasse (ca. 600müm) geschoben.

 

Unterwegs im Doubtful Sound bei herrlichem Wetter!

Unterwegs im Doubtful Sound bei herrlichem Wetter!

Der Doubtful Sound ist Unesco Weltnaturerbe. Von Deep Cove aus fuhren wir mit einem grossen Boot in den Sound, der eigentlich kein Sound (vom Wasser ausgewaschen) sondern ein Fjord (vom Eis ausgeschliffen) ist. Aber das konnten die Engländer bei der Entdeckung ja nicht wissen, da sie nur Sounds kennen. Die Neuseeländer sehen es ihnen nach und sind stolz auf den Fjord. J Und darauf, dass man, um zum Fjord zu kommen, über einen See und einen Pass fahren muss.

 

Der Doubtful Sound ist umgeben von ca. 1800 Meter hohen Bergen, die bis fast ganz oben bewaldet sind mit dieser speziellen Art von Regenwald. Das sieht sehr schön und saftig grün aus. Vor allem die Farnbäume mit ihrem knalligen frühlingsgrün.

 

Dort wo die Tasman Sea in den Sound führt hatte es auf der Nee-Insel Neuseeländische Pelzrobben. Man hat sie schon von weitem gerochen… Und wir hatten das grosse Glück, noch zwei Mal die Yellow Eyed Penguins zu sehen!

 

Auf dem Rückweg sind wir dann vor Deep Cove noch in den Seitenarm des Sounds, den Hall Arm, abgebogen. Dort hat der Kapitän die Motoren des Schiffes abgestellt und wir konnten einfach der Stille des Sounds mit dem Rauschen der Wasserfälle und dem Zwitschern der Vögel lauschen. Das war wunderschön!

66. Reisetag - 26.11.08

Donnerstag, 27. November 2008

„mostly fine“ würde die Wettervorhersage lauten, wenn man beschreiben müsste, was wir beim Aufwachen draussen sahen. Der Himmel war blau, dazwischen immer wieder eher graue Wolken. Und es war ziemlich frisch im Zimmer…

Der kurvenreichen Strasse am Meer entlang fuhren wir auf die Otago Peninsula um dort beim Penguin Place die Yellow Eyed Penguins (zu deutsch Dickschnabelpinguin) zu bestaunen. Sie sind die Pinguinart, die am stärksten vom Aussterben bedroht ist. Weltweit gibt es nur noch 4000 Stück von ihnen. Hier in Neuseeland sind 900 davon. Die Meisten auf einer vorgelagerten Insel. Hier haben sie 26 Paare die brüten und ein paar Jungtiere. Angefangen hatten sie die Kolonie mit 6 Paaren. Das ist doch schon ein guter Erfolg! Die Kolonie lebt auf Privatgrund und der Farmer hat einen Teil des Landes „den Pinguinen vermacht“ und lässt nun dort die Erhaltung der Art erforschen und vermarktet die Pinguine auch. Wir hatten eine interessante Führung durch die Anlage. Da der Strand „Privat“ ist und niemand sonst auf den Strand darf, hat es dort auch die New Zealand Four Seal, die Pelzrobben. Und die kleinen blauen Pingus haben wir in ihren Hüttlein gesehen, die ihnen hier auch zur Verfügung gestellt werden.

Yellow Eyed Penguin im Nest mit einem Jungen unter dem Bauch

Yellow Eyed Penguin im Nest mit einem Jungen unter dem Bauch

Ein ca. einjähriger Yellow Eyed Penguin - da er noch nicht die erste Mauser durchlaufen hat, hat er noch keine gelben Streifen über den Augen.

Ein ca. einjähriger Yellow Eyed Penguin - da er noch nicht die erste Mauser durchlaufen hat, hat er noch keine gelben Streifen über den Augen.

Eine Pelzrobbe beim Spiel im Wasser - es scheint als wisse sie, dass sie fotografiert wird...

Eine Pelzrobbe beim Spiel im Wasser - es scheint als wisse sie, dass sie fotografiert wird...

In Dunedin wollten wir uns natürlich die steilste Strasse der Welt, die Baldwin Street, mit Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde nicht entgehen lassen. Ui, die war wirklich steil! Als wir mit dem Auto hinauf fuhren hatten wir fast das Gefühl, dass das Auto über den Kofferraum wieder den Hang hinunterpurzelt. Und es hat ganz viele Leute, die an dieser Strasse wohnen. Viel Spass beim nach Hause laufen J

Auf der Weiterfahrt haben wir noch den Bahnhof von Dunedin besichtigt. Es soll der schönste Bahnhof der Welt sein… J

Der schönste Bahnhof der Welt - der Bahnhof von Dunedin

Der schönste Bahnhof der Welt - der Bahnhof von Dunedin

 

Hier ist irgendwie alles das Grösste der südlichen Hemisphäre oder das Beste von Neuseeland oder von der Nordinsel oder wie auch immer. Auf jeden Fall ist alles irgendwie am Besten und das wird auch gerne hervorgehoben.

 

Auf unserer Weiterfahrt trafen wir hügelige und grüne Landschaft an. Es war schön zu schauen. Ca. 100km vor Te Anau war dann aber alles wieder flach mit Windschutzhecken. Es hatte wieder ganz viele Schafe und wenig Landwirtschaft. Vor Te Anau ist die Landschaft sehr saftig grün und es hat wieder Schneeberge.

 

Die Landschaft kurz vor Te Anau - keine Angst, es hatte schon noch mehr Schafe ;-)

Die Landschaft kurz vor Te Anau - keine Angst, es hatte schon noch mehr Schafe ;-)

 

65. Reisetag - 25.11.08

Donnerstag, 27. November 2008

Zuerst hat es heute in Strömen geregnet, dann war blauer Himmel und danach grau mit einem heftigen Wind. Und das alles in ca. 2 Stunden… Wie wird der Tag heute wohl werden?

 

Beim Mt. John Observatory oberhalb Lake Tekapo hatten wirklich gerade Glück, dass es wettermässig trocken war. Hie und da kam sogar die Sonne durch. Wir hatten einen guten Rundblick über die Region und man konnte gut sehen, wie flach es zwischen den Bergen ist.

 

Da sich das Wetter dann aber wieder verschlechterte, haben wir uns Richtung Küste aufgemacht, dort war das Wetter schöner. Seit anfangs September hatten sie in dieser Region nur 4mm Regen. Das sieht man. Es ist alles braun. Nur der bewässerte Teil ist grün.

 

Als wir an die Küste kamen war es dann schon wieder deutlich grüner. Und bei den Moeraki Boulders wussten wir dann auch warum – es tröpfelte mal wieder. Gut war gerade Flut und wir hatten aufgrund des Wetters (kalter Wind, bedeckt, Nieselregen) die Turnschuhe an…. J Wir sind dann durch den Sand gestapft, sorgfältig darauf bedacht, weder Sand noch Wasser in die Schuhe zu kriegen – was wir auch erfolgreich gemeistert haben!

 

Die Boulders sind eindrücklich anzusehen. Kugelrunde Felsen in der Brandung am Strand. Toll! Und auch das Wetter besserte je länger je mehr. Aber danach hat es schon wieder zu Regnen begonnen.

 

Wir sind dann trotzdem auf der Aussichtsroute via Mount Cargill nach Dunedin gefahren. Das Auto zeigte noch 6° an, es war grau und sehr regnerisch…. Eine Aussentemperaturanzeige bei einem Gebäude zeigte sogar 4°. Brr!!! Den schönen Blick auf Dunedin hatten wir jedenfalls nicht.

64. Reisetag - 24.11.08

Montag, 24. November 2008

Zuerst haben wir Christchurch noch zu Fuss erkundet und die Christ Church Cathedral angesehen. Auch das Arts Center ist sehenswert.

 

Ein schöner Bau, das Arts Center in Christchurch

Ein schöner Bau, das Arts Center in Christchurch

 

Der Botanische Garten von Christchurch ist ganz schön gemacht. Wunderschön war darin vor allem der Rosengarten mit einer unglaublichen Anzahl an Farben. Und alle Rosen standen voll in der Blüte!

Auf einer Überlandstrasse fuhren wir dann Richtung Lake Tekapo. Wir konnten unterwegs die Berge (!! Nach schweizer Definition) sehen! Und im „Unterland“ ist einfach alles flach. Darum haben sie hier viele Windschutzhecken gepflanzt. Diese Hecken sind schon mehrere Jahrzehnte alt und zum Teil fast 15 - 20 Meter hoch. Und sie sind sehr schön gepflegt und geschnitten! Zwischen den Windschutzhecken hat es eine Unmenge an Schafen (was haben wir anderes erwartet… J)

Aktuell scheint es hier recht trocken zu sein, denn wenn ein Auto über einen Feldweg fährt oder ein Bauer am Pflügen ist gibt es eine mega Staubwolke – fast wie in Namibia. Auch Holzindustrie ist hier anzutreffen. Das erkennt man an den geometrisch aufgeforsteten Hängen und den gerodeten Stellen. Aber im grossen und ganzen ist es hier einfach unglaublich schön grün in allen Farbnuancen. Und wir haben nicht nur Schafe gesehen sondern auch viele Kühe, Hirsch- oder Rehzuchten und Ackerbau, der hauptsächlich aus Getreide besteht, vereinzelt hatte es auch mal ein Kartoffelfeld. Eine Farm war mit „Highlands“ angeschrieben und hatte „Wollkühe“, wie wir sie in Schottland angetroffen hatten.

Bei der Rakaia Gorge mussten wir von der Hochebene auf einer kleinen „Passstrasse“ hinunter zum Fluss fahren und auf der anderen Seite wieder hinauf. Wir hatten eine atemberaubende Sicht auf die Flussebene. Die Farben sind hier wiederum sehr eindrücklich. Weisser oder hellgrauer Sandstein, dazu saftig grüne Bäume und Büsche, einzelne davon blühen leuchtend gelb und das Grau des Flusswassers (grauer als wenn die Thur Hochwasser führt).

Schön, die Farbenpracht an den Hängen der Rakaia Gorge

Schön, die Farbenpracht an den Hängen der Rakaia Gorge

 

Wir sind in dieser Region auch am Pudding Hill vorbeigefahren J Die Berge sind nur unten grün und oben recht karge Steinlandschaft. Man kann sich lebhaft vorstellen wie hier der Film „Herr der Ringe“ gedreht wurde.

Auf unserer Weiterfahrt hatten wir noch ein paar schöne Bergpanoramen und unten ist einfach aaaaalllllessss flaaaaaaach! Eindrücklich. Apropos Berge und Steine etc. Wir sind an einem gepflügten Acker vorbeigefahren, dessen Oberfläche fast nur von Steinen bedeckt war. Halleluja! J Einen grossen Feldhasen haben wir unterwegs auch gesehen.

Vor Arundel waren die Berge dann wieder grün bis oben. Und als wir in die Nähe von Lake Tekapo kamen wechselte auch das Wetter. Bis jetzt war es erstaunlich war gewesen (29-30°, obwohl keine Sonne schien!), aber hier begann es zu regnen und die Temperatur sank somit auf 16 Grad (wir haben ein Thermometer am Auto!! J) Als wir dann aber am Znacht waren kam plötzlich die Sonne durch die graue Wolkendecke und zauberte einen Regenbogen an den Himmel. Wow! Gleich unten an unserem Hotel ist die „Kirche des guten Hirten“ (Church of the good shepherd). Sie ist eine der beliebtesten Hochzeitskirchen im ganzen Land (die kennen wir doch auch in Schweden – Icehotel J) und steht sehr malerisch am Lake Tekapo, dessen Ufer von Lupinien gesäumt ist. Als wir fertig gegessen hatten schien die Sonne immer noch. Also nichts wie los und die Sachen packen, damit wir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen!

Auch der schöne Regenbogen war noch da. Es sah fantastisch aus mit der goldig angeleuchteten Kirche und den Bergen dahinter, dem blauen See (der später seine Farbe auf Türkis änderte) und all den violetten oder rosa Lupinien und dem Himmel.

Die Kirche des guten Hirten am Lake Tekapo

Die Kirche des guten Hirten am Lake Tekapo

Farbenpracht am Lake Tekapo

Farbenpracht am Lake Tekapo

 

 

 

Den Abend liessen wir in den Hot Pools ausklingen. In den 37° und 39° warmen Pools mit super Sicht auf die nun angeleuchtete Bergkette. Was will man mehr um es sich gut gehen zu lassen?