77. Reisetag - 7.12.08

In der Nähe von Taupo liegt das Gebiet „Craters of the moon“. Dies ist ein weiterer, geothermal aktiver Bereich. Überall dampft es aus der kleinsten Ritze! Und es brodelt richtig im Untergrund. Nur sehen kann man davon fast nichts, man hört es bloss. Das ist richtig unheimlich. Auch hier hatte es wieder einen Mud Pool, eine Art kleiner Vulkankegel in dem es einen Schlammtümpel hat, der so richtig brodelt.

 

Überall dampft es bei den Craters of the Moon bei Taupo aus dem Boden

Überall dampft es bei den Craters of the Moon bei Taupo aus dem Boden

Nachdem wir diese unheimlich eindrückliche Landschaft durchwandert sind haben wir noch dem geothermalen Kraftwerk einen Besuch abgestattet. Das heisse Wasser und den Dampf, den wir bis jetzt nur ein Bisschen wahrgenommen haben, nutzen sie hier um Energie herzustellen. Das zeigt sich in kilometerlangen Leitungen von der Fassung des Wassers bzw. Dampfes bis hinunter zum Kraftwerk. Vom Aussichtspunkt aus hat man einen guten Überblick über das Leitungswirrwar und es ist gut beschrieben, was warum in welchen Leitungen transportiert wird und was danach mit dem Dampf bzw. dem Wasser geschieht wenn die Energie gewonnen ist. All die Leitungen liessen das Herz von Thomas höher schlagen!

 

In Rotorua besuchten wir die Kulturstätte der Maori „Te Puia“, die gleichzeitig wiederum ein Platz mit geothermischen Aktivitäten ist. Schon die Maori machten sich die Energie, die hier aus der Erde bricht, zu Nutze. In diesem Gebiet, das man wiederum auf kleinen Wegen durchlaufen kann, hat es neben Schwefeltümpeln und Mud Pools auch Heisswasserteiche, welche sie zum Kochen nutzten und zwei noch aktive Geysire, welche pro Stunde ca. einmal aktiv sind. Wir hatten das Glück, die Geysire gleich zweimal zu erleben. Das ist gewaltig, wenn man hört, wie es im Fels kocht und dann plötzlich die Wasserfontäne in die Höhe spritzt!

 

Von den vulkanischen Aktivitäten von 1886 zeugt auch das Freilichtmuseum „Buried Village“. Das ist ein Dorf, welches von einem gewaltigen Vulkanausbruch verschüttet wurde. Nicht von der Lava, der Vulkan ist zu weit weg. Sondern vom Schlamm, den der Vulkan weit herum verteilte, da er gleich zwei Seen mit „in die Luft gehen liess“. Man hat das Dorf dann wieder teilweise ausgegraben und man kann darin herumgehen und die Geschichten der Einwohner lesen. Die Geschichten derer, die überlebt haben und auch die Geschichten derer, die den Einsturz der Häuser nicht überlebten. Wenn man so mitten in dem Dorf steht wird einem plötzlich die Kraft der Natur wieder voll bewusst!

 

Auf einem Spaziergang dem Lake Rotorua entlang haben wir diese Kraft dann noch an der eigenen Hand gespührt. Wir sind den geothermalen Weg dem Seeufer entlang spaziert und haben nochmals die vollen Schwefeldämpfe mit abbekommen, die gelbe Färbung des Gesteins angeschaut und so richtig brodelnde Löcher in der Erde bestaunt. Das ist, wie wenn das Nudelwasser kocht – eifach ohne Nudeln und viel Grösser! Da wird es einem richtig unheimlich.

Dieser brodelnde Wasserkessel hatte einen Durchmesser von sicher zwei Metern. Ich möchte nicht wissen, wie tief er ist...

Dieser brodelnde Wasserkessel hatte einen Durchmesser von sicher zwei Metern. Ich möchte nicht wissen, wie tief er ist...

Bei einem kleinen Loch, aus dem ein Bisschen Wasser sprudelte, haben wir „aus Gwunder“ mal ins Wasser gegriffen – um sofort festzustellen, dass auch dieser kleine „Springbrunnen“ kochend heiss ist!

 

Das war dann sozusagen das Stichwort, um uns auf zum Camping zu machen und unseren Znacht zu kochen J

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