29. Reisetag - 20.10.08

Heute stand der Eungella Nationalpark auf dem Programm. Thomas’ Kollege hatte dort übernachtet und Schnabeltiere gesehen. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Doch zuvor trafen wir kurz vor der Steigung zum Nationalpark noch einen stattlichen Muni auf der Strasse an. Ui, dem hätte ich nicht auf dem Velo begegnen wollen. Und vor der Einfahrt nach Netherdale lag noch eine Schlange auf der Strasse. Die sah aber nicht mehr so lebendig aus.

Der Weg in den Nationalpark führte uns ziemlich in die Berge. Und das über eine kurvige Strasse. Unser Mobil mochte die Steigungen und Kurven nur im zweiten oder dritten Gang bewältigen. Oben angekommen hatten wir eine fantastische Aussicht über das ganze Tal!

Im Nationalpark bekamen wir zuerst einen lustigen Vogel zu Gesicht. Eine Art Truthahn. Dann sind wir auf die Aussichtsplattform am Fluss „geschlichen“. Und bekamen statt Schnabeltieren eine Unmenge an Schildkröten zu Gesicht. Genial!

Wir wollten schon aufgeben, da hat Thomas doch noch ein Schnabeltier entdeckt. Wow! Die sind ja knuddelig! Leider ist es nur kurz vor der Plattform geblieben und danach in den hinteren Bereich des Flusses entschwunden. Aber wir waren happy überhaupt eines gesehen zu haben. Denn die Tiere sind sehr scheu und meist am Abend und am Morgen aktiv.

"Unser" Schnabeltier war eher etwas fotoscheu...

"Unser" Schnabeltier war eher etwas fotoscheu...

Und so siehts auf der Parktafel aus!

Und so siehts auf der Parktafel aus!

Die Zeit vergeht hier einfach viel zu schnell. Plötzlich mussten wir uns beeilen um noch rechtzeitig zur Farleigh Mill, der Zuckermühle in Mackay zu kommen. Diese Zuckermühlen sehen von aussen sehr speziell aus. Jede, wie wenn sie schon 100 Jahre stehen würde und in den nächsten Tagen zusammenbricht… Auch innendrin besteht so eine Mühle aus einem Gewirr von Leitungen, Mahlwerken und Silos. Wenn das Zuckerrohr in den Wägeli vom Feld in die Mühle kommt, werden jeweils 3 Wägeli miteinander automatisch gekippt (die ganzen Wägeli samt dem Gleis). Das in ca. 20cm lange Stücke gehackte Zuckerrohr wird dann über ein Förderband in die verschiedenen Mühlen geleitet. Überall läuft durch das Mahlen ein Zuckersaft aus, der dann gesammelt und aufgekocht wird. So entsteht eine Melasse. Mit jedem Mal aufkochen wird diese süsser. Diese Melasse wird wiederum mit einer weissen Flüssigkeit gemischt, die dazu führt, dass die Zuckerkristalle sich bilden. Am Ende kommt dann der Rohzucker raus. Pro Stunde kippen sie vorne in die Mühle 500 Tonnen Zuckerrohr hinein und nach 12 – 14 Stunden kommen hinten 70 Tonnen Zucker pro Stunde raus! Um die Zuckermühle zu betreiben brauchen sie 14 Personen. Der Betrieb läuft 24 Stunden und dies von Juli bis Dezember. 80% des hergestellten Zuckers wird Übersee verschifft. Nur 20% bleiben in Australien.

Übernachtet haben wir in Marlborough. Auf dem Camping angekommen sagten sie uns, dass wir beim Eindunkeln ans Ende des Platzes gehen sollen. Dort habe es Flughunde, die dann ausströmen und in der Nacht die Gärten der Ortschaft nach Beeren durchsuchen und diese fressen. Vor dem Morgengrauen (so gegen 05.00) kämen sie dann wieder zurück. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Das Schauspiel, das sich uns da bot war besser als in jedem Film. Ein wahnsinniger Lärm von tausenden von Flughunden, die in den Bäumen und Büschen hingen und langsam startklar wurden. Und dann ging alles ziemlich schnell. Die Flughunde erhoben sich mit lautem Getöse in die Luft. Und dies ca. 20min lang. Der Himmel wurde fast schwarz! Einfach unglaublich! Da kann man nur sagen „Vampires are alive“.

Der Himmel wurde vor lauter Flughunden fast schwarz!

Der Himmel wurde vor lauter Flughunden fast schwarz!

Die Büsche sind voll von diesen kleinen "Vampieren". Sieht gespenstisch aus!

Die Büsche sind voll von diesen kleinen

Uuuhunheimlich, wenn man nicht wüsste, was es wäre...

Uuuhunheimlich, wenn man nicht wüsste, was es wäre...

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