37. Reisetag - 28.10.08

Heute haben wir vor dem Zmorge einen Morgenschwumm im Meer gemacht. Und beim herunterlaufen an den Strand haben wir ganz nahe am Strand zwei Delfine gesehen!

Danach sind wir nach Coffs Harbour zur Big Banana gefahren. Das ist eine grosse Bananenplantage, die man besuchen kann. Nachdem wir schon bei den Ananas und dem Zuckerrohr waren, wollten wir uns das nicht entgehen lassen. Hier in New South Wales sind die Bananenplantagen eher an den Hügeln. Wie wir später erfuhren, ist dies eher hinderlich. Denn in New South Wales hat alles mit den Bananen angefangen, bevor sich die Plantagen dann nach Queensland verschoben, da dort auch in der Ebene angepflanzt werden kann, was das Ernten erheblich vereinfacht und somit auch den Preis senkt. In New South Wales muss man sich auf Bananensorten spezialisieren, die eher Nischenprodukte sind. Dann kann man als Plantage überleben. Sonst nicht.

Die von uns besuchte Bananenplantage lebt nicht mehr vom Bananenverkauf sondern mehr vom Tourismus. Die Bananenstaude ist kein Baum sondern eigentlich eine Ansammlung von langen Blättern, die eine Art Stamm bilden. Dieser Stamm ist ein grosser Wasserspeicher und wenn man die Bananenstaude zur Seite drückt gibt sie effektiv nach. Jede Bananenstaude bildet nach ca. 1 Jahr eine riesige Blüte. Die sieht aus wie ein umgekehrter Tropfen. Unter jedem der dunkelroten Blütenblätter befinden sich ca. 20 Blütenstempel. Das grosse Blütenblatt hebt sich aufgrund der Sonneneinstrahlung und die darunter liegenden Stempel werden frei. Diese werden dann bestäubt und der vordere Teil des Stempels fällt mit der Zeit ab. Der Hintere Teil wächst und bildet die Banane. Und da es eine Blüte ist (oder ein Teil davon), wächst sie nach oben, dem Licht entgegen. Das gibt dann die Krümmung der Banane.

Die Bananenblüte mit den bereits bestäubten Blütenteilen (Bananen) oben und der restlichen Blüte mit weiteren hundert Bananen unten.

Die Bananenblüte mit den bereits bestäubten Blütenteilen (Bananen) oben und der restlichen Blüte mit weiteren hundert Bananen unten.

 

Eine Bananenstaude kann hunderte von Bananen machen. Allerdings werden sie dann nicht reif, da die Staude nicht genug Kraft hat, all die Bananen an der Blüte mit Zucker zu versorgen und reifen zu lassen. Also schneidet die Bananenplantage irgendwann die Blüte ab und lässt nur die Bananen reifen, welche schon gebildet sind (also diese Blüten, welche schon bestäubt sind).

Zudem hat eine Bananenpflanze auch nur eine gewisse Menge Zucker. Je weniger Bananen und je kleiner die zudem sind, desto süsser sind die Bananen. Wir haben den Test mit auf der Plantage und im Laden gekauften (Queensland-)Bananen gemacht – es stimmt!

Wenn die Stauden nahe der Reife sind (nach weiteren ca. 6 Monaten, also nach Total 18 Monaten), werden sie noch grün abgeschnitten und in die Verpackerei gebracht. In New South Wales müssen die Arbeiter die schweren Bananenstauden zum 4WD tragen, der die Bananen dann aus der hügeligen Landschaft in die Verpackerei bringt. In Queensland kann man mit den Maschinen durch die Plantage fahren, das ist natürlich viel einfacher. Denn eine solche Bananenstaude wiegt schnell mal bis zu 60kg! Es kann sein, dass sich auch hie und da mal eine Schlange in den Sack „verirrt“, da es dort schön warm ist. Bananenplantagenarbeiter sein ist also kein einfacher Job!

Die Bananen werden grün geerntet, da sonst alle Tiere die Bananen von der Staude fressen würden. Zudem reifen nicht alle Bananen miteinander, so dass gar keine ganz gelbe Staude abgenommen werden kann. In der Verpackerei werden sie zuerst mal geschnitten. Rund um die Bananenstaude bilden sich diese 20er-Gruppen von Bananen (jedes einzelne Blütenblatt). Diese Gruppen werden Hände genannt und als ganzes schön dem Stängel entlang abgetrennt. Dann werden die Hände in Finger zerschnitten (zwischen 3 und 6 Bananen) und auf ein Förderband gelegt. Auf dem Förderband laufen sie dann durch eine Waschanlage und werden danach in die Bananenschachteln für den Verkauf abgepackt. Sie sind noch grün und alle im gleichen Reifestadium. Die meisten Grossisten haben einen Reiferaum für die Bananen, um die Endreife zu erreichen. Denn Bananen brauchen keine Sonne um zu reifen, sondern ein bestimmtes Gas. Und das stossen die gelben Bananen z.B. aus. Wenn man also zu Hause reife und noch grüne Bananen hat -> zusammen in einen Papier- oder Plastiksack und die grüne Banane reift. Dieses Gas haben die Grossisten und lassen es in den Reiferaum strömen. So haben sie immer die Menge reife Bananen, die sie gerade benötigen.

Die Bananenpflanze selber trägt nur einmal eine Frucht/Blüte. Darum wird sie auch nach der Ernte abgeschnitten (man sieht dann gut die einzelnen Blätter, die den Stamm bilden – sieht fast aus wie Jahrringe) und zu Kompost verarbeitet. Die Banane pflanzt sich unterirdisch durch neue Sprossen fort. Und zwar meist Bergwärts. So wandert eine Plantage im Laufe der Zeit.

In Port Macquarie haben wir das Koala Hospital besucht. Leider war schon alles zu. Die verletzten Koalas konnte man aber trotzdem besuchen. Vor dem Hospital hat es eine Tafel, auf der alle Patienten aufgeführt sind und auch steht, was sie haben. Die Meisten hatten einen Unfall mit einem Auto. Einer ist vom Baum gefallen (??) und einer in einen Buschbrand gekommen. Und es hatte auch viele Fakten zu den Koalas sonst. Das war sehr interessant. Der Grösste Feind des Koala ist der Mensch. Denn am Meisten kommen bei Autounfällen ums Leben. Am Zweitmeisten, weil ihnen der Lebensraum genommen wird. Und dann gibt es noch Krankheiten, die ihnen zu schaffen machen.

 

Heute haben wir noch gemerkt, dass New South Wales auf Sommerzeit umgestellt hatten. Aber nur New South Wales. Queensland hat keine Sommer- und Winterzeit…. Aha! Die letzten drei Tage liess es sich auch mit Winterzeit noch gut Reisen J

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