19. Reisetag - 10.10.08

Ab Cairns ging es mit der Kuranda Scenic Railway in rd. 1 1/2 Stunden über diverse Brücken, durch Tunnel und und 93 Kurven auf die Höhe nach Kuranda. Der Zug war mega lang und die Kurven waren zum Teil Haarnadelkurven. So konnte man oft gut den ganzen Zug sehen. Eindrücklich, wenn man die Geschichte des Zuges liest. Die ganze Strecke wurde von Hand mit Pickel und Schaufel 1882 – 1891 erbaut! Inkl. Tunnels und Brücken! Denn die Zinngrubenarbeiter am Wild River bei Herberton konnten aufgrund des Regens nicht mehr wie bisher mit Proviant versorgt werden und waren nahe am Verhungern. Die Strasse war aber ein einziger Morast und daher unbefahrbar. Die verärgerten Siedler forderten also eine Eisenbahn. In Anbetracht der bevorstehenden Parlamentswahlen (das hat damals schon genützt…) versprachen die Politiker die Eisenbahn. Und im 1882 begann die Suche nach einer geeigneten Strecke. Und 1886 begann der Bau der Gesamtstrecke von 75,1km. Dabei galt es, 321.6 Höhenmeter zu überwinden. 1500 Männer arbeiteten für 85 Cents (zum heutigen Wechsekurs 85 Rappen) bis 1891! Heute ziehen zwei Dieselloks den langen Zug mit den alten Wagen. Diese Lokis sind von Aborigines in ihrer Kunst angemalt.

 

Der Zug legte bei den Barron Falls einen Stopp ein. Das sind Wasserfälle, welche 260m in die Tiefe stürzen - wenn sie mehr Wasser hätten. :-) Kuranda ist ein reines Touri-Dorf. Eine Hauptstrasse mit vielen Läden und Restaurants und verschiedene Touri-Attraktionen alle nahe beieinander. Der Bahnhof ist noch so erhalten, wie er anfangs 1900 gebaut wurde und ist sehr schön gemacht mit Blumen. In Kuranda sind wir dann in die Koala Gardens und haben dort Salzwasserkrokis angesehen, diverse Echsen und Schlangen, haben Känguruhs gefüttert und natürlich den Koala angeschaut und für ein Fotti auch auf den Arm genommen. Putzige kleine Dame. Zwei Jahre alt und ca. 6kg schwer.

 

Wirklich wie ein Plüschtier, die kleine Koala-Dame.

Wirklich wie ein Plüschtier, die kleine Koala-Dame.

Auf dem Weg zurück hat sich Thomas noch eine Nackenmassage auf dem Markt gegönnt. Sonst hat es dort wie überall auf den Märkten viel Handwerk - Boomerangs, Aboriginal Kunst etc. Und natürlich überall etwas zu Essen. Man kann sich das als “noblen Jahrmarkt” vorstellen.

 

Retour nach Cairns gings mit der Skyrail Rainforest Cableway, einer 7.5 km langen und somit längsten Seilbahn der Welt. Es war toll, über das Dach des Regenwaldes zu fahren und darauf hinunter zu blicken. Die Baumriesen sind ca. 25m hoch. Es hat alle verschiedenen Arten. Immer wieder sieht man Palmen, es gibt hier auch eine Art Farnbäume. Und natürlich diverse Pflanzen welche auf den Bäumen wachsen. Z.B. Lianen, Rattan, das Hirschgeweih, Orchideen und vieles mehr. Von oben ist alles ganz dicht und man sieht den Boden nicht. Nach 2/3 der Fahrt sind wir an einer Zwischenstation namens Red Peak Station ausgestiegen und haben “unter das Dach” des Regenwaldes geschaut. Jede Pflanze hat ihren Platz und sich total angepasst. So ist z.B. der Rattan, wenn er ganz jung ist, über und über mit Dornen versehen. Diese Dornen hängen sich bei einem Baum ein, der in die Höhe wächst und so kommt der Rattan auch ans Sonnenlicht. Dann wirft er die Dornen ab und wird der dicke Strang, aus dem wir dann Möbel machen. Das Gewirr von Farnen, Lianen, Orchideen, Hirschgeweihen etc. ist eindrücklich anzusehen.

Hinterlasse eine Antwort