Archiv für November 2008

44. Reisetag - 4.11.08

Freitag, 07. November 2008

Für die Weiterfahrt haben wir vom Camping noch drei Tipps erhalten. Einer war das beste Glacé in ganz Australien, der andere ein Aussichtspunkt und der dritte ein Ort, der „absolut magic“ sei. Dort sollen wir Zmittag essen. OK, also zuerst einmal auf zum Glacé!

 

Harrietville, das Goldgräberstädtlein mit herzigen Häusern und den Förderschaufeln des Goldabbaus überall im Dorf, war nicht all zu weit von Bright entfernt. Durch die kurvige Strasse der Great Alpine Road erreichten wir es schon gegen 10.00 Uhr. Aber das macht ja nichts, die beste Glacé von ganz Australien kann man jederzeit essen.

Kugeln machen kennen die hier nicht. Da wird in Schichten aufs Cornet gepackt was oben bleibt :-)

Kugeln machen kennen die hier nicht. Da wird in Schichten aufs Cornet gepackt was oben bleibt :-)

Über eine kurvige Passstrasse über den Mt. St. Bernard erreichten wir eine Stunde später Dinner Plain, welches kurz nach der Passhöhe liegt. Das war der dritte Tipp – den Lookout über’s Tal (2. Tipp) hatten wir grosszügig ausgelassen. Die Passstrassen sind hier alle mit gelben Markierungen versehen. Wenn man wieder „im Unterland“ ist, werden die Linien wieder weiss. Unterwegs fuhren wir durch riesige Gebiete toten Waldes.

Abgestorbene Eukalyptusbäume als stumme Zeugen der beiden grossen (gelegten) Waldbrände, welche z.T. fast zwei Monate nicht in den Griff zu kriegen waren und das Gebirge grossflächig verwüsteten.

Abgestorbene Eukalyptusbäume als stumme Zeugen der beiden grossen (gelegten) Waldbrände, welche z.T. fast zwei Monate nicht in den Griff zu kriegen waren und das Gebirge grossflächig verwüsteten.

Wie wir im Gespräch mit einem Ehepaar erfuhren, das jedes Jahr hier her kommt, waren zwei grosse Buschfeuer in den letzten Jahren (das Letzte vor 3 Jahren) dafür verantwortlich, dass der Wald hier nur noch aus mehrheitlich toten Baumstrunken besteht. Langsam erholt sich die Vegetation. Die Eukalypten treiben wieder aus und der Waldboden ist wiederum bedeckt mit diesen gelb-rot blühenden Büschen. Sieht super aus, auch wenn es eigentlich ganz tragisch ist. Aber Buschfeuer gehören auch zu Australien. Einige Pflanzen benötigen diese ja sogar zur Entfaltung ihrer Samen, da nur die Hitze des Feuers die Samenkapseln aufsprengen kann. Die Bäume sind aber nicht alle direkt durch das Feuer abgestorben. Viele sind durch die starke Hitze, die es in den Tälern kanalisiert nach oben gezogen hat, umgekommen.

 

Im Gegensatz zum langgezogenen Strassen-Skiort Hotham Highs ist Dinner Plain ein herziges kleines Dorf. Die Häuser sind wohl alle ungefähr miteinander erbaut worden und sehr kreativ mit vielen kleinen Gibeln und so. Sieht lustig aus. Aber jetzt gerade auch sehr leer. Fast wie eine Geisterstadt.

 

Weiter den Berg hinunter erreichten wir Omeo, eine weitere Goldgräberstadt. Das Gold befand sich hier so im Berg, dass sie dieses mit Wasser auswaschen konnten. Sie trugen das weiche Gestein des Berges ab in dem sie den Berg mit Wasser wegspühlten und das Wasser dann siebten.

 

Dem Fluss Tambo entlang schlängelten wir uns aus dem Tal ans Meer nach Lakes Entrance und übernachteten dort in der Nähe.

 

Schöne Sicht auf die Sanddünen, welche See (vorne) und Meer (hinten) auf natürliche Weise trennen

Schöne Sicht auf die Sanddünen, welche See (vorne) und Meer (hinten) auf natürliche Weise trennen

43. Reisetag - 3.11.08

Freitag, 07. November 2008

Thomas ist um 6.00 aufgewacht und festgestellt, dass vor unserem Camper ca. 17 Kängurus waren. Alles in Allem waren es ca. 30 Stück in unserer Nähe. Sie haben alle friedlich gegrast oder kleinere Kämpfe ausgetragen. Wir konnten den Känguruhs fast eine Stunde aus dem Camper zusehen, bis es „zu hell wurde“ und sie sich wieder in ihren Ecke verzogen.

Nur ein kleiner Teil der Kängurus am Morgen um 6.00 um unseren Camper. Cool!

Nur ein kleiner Teil der Kängurus am Morgen um 6.00 um unseren Camper. Cool!

Heute Morgen fuhren wir aus dem Nationalpark hinaus und Richtung Goldgräberstadt Beechworth. Vor Tallangatta haben wir dann eine kleine Schildi von der Strasse gerettet. Sie hat sich dort wohl gewärmt. Nach der Rettung haben wir sie noch schnell geföttelet. Aber sie wollte nicht aus ihrem Versteck herauskommen. Hat nur einen Angstbisi gemacht J

 

Dann sind wir bei Old Tallangatta an eine Wiese mit lauter toten Bäumen gefahren. Sah irgendwie noch cool aus. Später ist dann noch der Ort Tallangatta gekommen und der Stausee, wegen dem der Ort einen Kilometer „zügeln“ musste. Als stille Zeugen der Zeit vor dem Stausee ragen auch dort viele tote Bäume aus dem Wasser. Sieht echt gespenstisch aus.

Was früher mal Wald und Wiese war ist jetzt ein Stausee - die Bäume bleiben stumme Zeugen der Zeit

Was früher mal Wald und Wiese war ist jetzt ein Stausee - die Bäume bleiben stumme Zeugen der Zeit

Vor Beechworth haben wir dann tatsächlich einen Schnabeligel gesehen! Mega süss, der Kleine!

Da musste ich weder wegrennen noch Angst haben :-) Süss, der ca. 40 cm. grosse Schnabeligel

Da musste ich weder wegrennen noch Angst haben :-) Süss, der ca. 40 cm. grosse Schnabeligel

Beechworth selber ist ein Städtlein aus der Goldgräberzeit mit alten Häusern, das auch so erhalten wird. Wir haben dann mit einem Prospektli den Rundgang durch die historische Stadt absolviert und im grossen Park unter alten, hohen Bäumen Zmittag gegessen.

 

Und weiter ging die Fahrt in Richtung Bright. Nach Beechworth ist die Holzindustrie angesiedelt. Das merkt man nicht nur aufgrund der Holzlastwagen, sondern auch an den fast in Reih und Glied aufgeforsteten Hängen der Berge. Die Strasse ist immer noch ziemlich kurvig, wir sind halt immer noch in den Bergen! Aber das Wetter hat gebessert, kaum sind wir aus den Snowy Mountains herausgefahren. Jetzt scheint die Sonne! Also weiter auf der Great Alpine Road nach Bright.

 

Wir hatten mal wieder Festivalglück… In Bright war nämlich gerade Spring Festival. Gut war der Haupt-Festivitäten-Teil schon am Samstag. Aber es hatte ziemlich viel Volk in der Stadt. Auf dem Campingplatz haben wir dann erfahren, dass dies auch ist, weil morgen in Melbourne das 5. wichtigste (weltweit) Pferderennen, der Melbourne Cup, stattfindet! Und das ist das wichtigste Pferderennen der Nation! Es legt anscheinend ganz Australien lahm. Auf jeden Fall Melbourne und Umgebung J Naja, nach dem Autorennen noch ein Pferderennen, warum nicht? Gut haben wir uns nicht für eine andere Route entschieden bei der wir heute schon in Melbourne angekommen wären… J

 

Wir haben vom Camping noch einen Gutschein für ein Gratisbier in der lokalen Brauerei erhalten – den mussten wir natürlich sofort einlösen! J

42. Reisetag - 2.11.08

Freitag, 07. November 2008

Heute ging es in die Snowy Mountains. Von Jindabyne über den Alpine Way zum Mount Kosciuszko, dem höchsten Berg Australiens mit 2228m, im gleichnamigen Nationalpark. Unterwegs sind wir einer Achtung-Emu und Achtung-Wombat-Tafel begegnet. Jetzt müssen wir nur noch die Tiere dazu finden

J.  

In Thredbo fuhren wir mit dem Mt. Kosciuszko Express (Sessellift, die haben hier für die Pisten und Sesseli alles so coole Namen J) durch die Schnee Eukalypten auf den Mt. Crackenback. Wenn die Bäume nicht anders aussehen würden, könnte man meinen, in den schweizer Bergen zu sein. Von der Bergstation sind wir auf dem Wanderweg mit mega Gegenwind zum Mt. Kosciuszko Lookout gelaufen. Das waren ca. 2 km auf Verbundsteinen und auf einem Metallgitterrost. Zum Teil hatte es auch noch Schneefelder. Der ganze Weg bis zum höchsten Berg Australiens ist mit diesem Metallgitter ausgelegt. Irre!

Auch in Australien findet man Schneefelder, wenn man sie sucht. Hier beim höchsten Berg, dem Mt. Kosciuszko, 2228 müm

Auch in Australien findet man Schneefelder, wenn man sie sucht. Hier beim höchsten Berg, dem Mt. Kosciuszko, 2228 müm

 

Vom Lookout haben wir den höchsten Berg gesehen. Aber auch hier gilt, wir würden dies eher als Hügel bezeichnen. „Von hinten“ hat es immer graue Wolken an den Mt. Kosciuszko heran getrieben. Danach hat es die Wolken aber zerrissen und bei uns hatte es einfach grosse Wolkenfetzen die in einer wahnsinns Geschwindigkeit über uns hinwegzogen, dazwischen immer wieder blauer Himmel und Sonne. Wir sind dann nach dem Lookout noch etwas weiter gelaufen, die Landschaft hat sich aber nicht verändert. Alles Heide mit grösseren Felsbrocken dazwischen und kleinen Bächlein und Seelein, in denen es sogar kleine Frösche hatte. Die Sicht auf den Berg wurde aber nicht besser, die Wolken zogen nicht vom Berg ab. Zurück zur Bergstation genossen wir einen heissen Kaffee. Wir wollten schliesslich auch im höchsten Resti von Australien, dem Eagle Horst auf dem Mt. Crackenback, gewesen sein! J

 

Im Touri-Infos hatten sie uns einen der staatlichen Campingplätze im Nationalpark empfohlen. Es hat auf diesen staatlichen Campingplätzen nichts ausser einem Kompost-WC. Also sind wir mal in den ersten Camping, Tom Groggin, gefahren. Ein einfacher Feldweg mit viel Wiesen darum, alles schön gepflegt. Und das Beste – in der Mitte sahen wir schon die ersten Kängurus!!! Sie sassen zu dritt unter einem Baum. Das Männlein ist riesig, viel grösser als das Weiblein. Wir sind dann durch den ganzen Camping gefahren und haben noch weitere Kängurus gesehen. Aber den zweiten Camping wollten wir uns auch noch ansehen. Also sind wir noch 25km weiter gefahren zum Geehi-Platz. Kurz vor dem Platz haben wir noch zwei Tiere im Wald gesehen. Eine Art Hirsch, aber ohne Geweih und vom Körperbau ähnlich einem Rentier aber grösser. Ist das vielleicht das, was sie hier als Deer bezeichnen?

 

Geehi-Campground ist auch sehr schön gemacht und der Hammer – in einem Eck des Platzes hatte es unglaublich viele Kängurus!!! Wir sind geblieben und haben uns einen hübschen Platz gleich neben einem kleinen WC mit eigenem Tisch ausgesucht. Dann haben wir uns den Fotti geschnappt und sind zu den Känguruhs. Sie lassen einem, wenn man langsam geht, erstaunlich nahe heran. In der Dämmerung kamen wir bis auf ca. 6 Meter an die Kängurus!

Mami Känguru mit dem Kleinen, bevor es zur Sicherheit im Beutel verschwindet

Mami Känguru mit dem Kleinen, bevor es zur Sicherheit im Beutel verschwindet

Zwei junge Halbstarke beim Kräftemessen - autsch!

Zwei junge Halbstarke beim Kräftemessen - autsch!

 

Einmal haben wir alle deutlich erkennbaren gezählt und sind auf 50 gekommen. Aber es lagen noch viel mehr in der Wiese oder haben sich zum Fressen gebückt, so dass man diese manchmal in der etwas höheren Wiese gar nicht gut sehen konnte. Unglaublich, diese Masse! In der Dämmerung sind dann auch noch kleine Hasen auf die Wiese nahe unseres Campers gekommen. Und der grossen Eukalyptus-Baum vor unserem Camper hat in der Dämmerung sehr intensiv gerochen. Wow! Und im hohen Gras, in dem die Känguruhs sitzen habe ich ganz herrlich den Heuschnupfen bekommen. Auch toll…

41. Reisetag - 1.11.08

Samstag, 01. November 2008

Wir sind bei Regen auf dem Highway nach Goulburn gefahren, der zweitältesten Binnenstadt Australins. Sie ist Zentrum der regionalen Schafindustrie, sonst aber ein eher verschlafenes Städtlein mit älteren Häusern, die an die Kolonialzeit erinnern.

Nach Goulburn sind wir vom Hume Highway weg und dem Federal Highway gefolgt. Dieser hat uns durch ein paar Olivenplantagen rund um Collector geführt. Was wir nicht schon alles an Plantagen gesehen haben… Und auf dem Federal Highway hat es auch Velofahrer! Die hat es eigentlich auf jedem Highway und es hat auch immer Achtung-Velo-Tafeln. Aber jetzt müssen wir das mal noch erwähnen. Die fahren auf dem Pannenstreifen während die Autos mit 110 an ihnen vorbeibrettern!!! Und das ganz legal.

 

Auf dem kargen Hochplateau kamen wir dann nach Canberra hinunter. In Canberra hatte es nicht viel Verkehr. Im Reiseführer haben wir gelesen, dass die Stadt am Wochenende, wenn die Parlamentarier zu Hause sind, ausgestorben ist. Und das ist wirklich fast so – was uns sehr zu Gute kam, wenn es dreispurige Strassen in eine Richtung hat J

 

Zuerst haben wir das Australien War Memorial angesehen. Das ist ein eindrücklicher Bau zum Gedenken an alle in Kriegen gefallenen Soldaten. Alle Namen sind an den Wänden in Stahlplatten gegossen. Und ein Bau mit einer grossen Kuppel ist eine Art Andachtsraum. Irgendwie erinnert er mit all dem Mosaik an den Petersdom. Sehr schön gemacht! Und von dem Memorial sieht man in einer Linie direkt an den Capital Hill mit dem Regierungsgebäude. Eine super Aussicht! Und erst noch bei diesem Wetter J Denn je näher wir an Canberra kamen, desto besser wurde es. Und jetzt scheint die Sonne!

 

Canberra vom Mount Ainslie Lookout

Canberra vom Mount Ainslie Lookout

Unser Zmittag-Picknick haben wir am künstlich gestauten See von Canberra, welcher sich in der Mitte der Stadt befindet, eingenommen. Die ganze Stadt ist schon wahnsinnig. Sie hat, wie in den Reiseführern beschrieben, keinen eigenen Charme, da sie komplett neu erbaut und geplant wurde. Aber gerade durch den neuen Bau (Canberra ist knapp 100 Jahre alt) sind die Strassen auch extrem geometrisch angeordnet, die Gebäude sehr modern und das macht es auch interessant.

 

Sozusagen das Bundeshaus von Canberra

Sozusagen das Bundeshaus von Canberra

Nach dem Zmittag ging’s zum Capital Hill und dem Regierungsgebäude. Viel Marmor und Holz wurde zum Bau verwendet. Der Parkett glänzt, wie wenn er erst gerade poliert worden wäre. Wir haben dann die Regierungsräume angesehen und sind auf das Dach gefahren, welches mit Rasen bepflanzt ist und haben die Aussicht zum Australien War Memorial genossen. Cool auch, wie die Strassen zum Capital Hill zusammenlaufen. Da müsste man Vogel sein können um das schön in Bild festhalten zu können.

 

Auf dem Weg weiter haben wir noch eine Tour durch das Botschaftsviertel gemacht. Einige der Botschaften sind mega schön gemacht. Echt unglaublich, dass man einfach entscheidet, hier eine Stadt zu bauen, in der Mitte zwischen Melbourne und Sydney. Da es städteplanerisch passt auch noch einen See anzulegen…. Und das so um 1900. Das waren noch Visionen! Und die sind heute fast alle verwirklicht und Canberra ist sogar ein eigener Staat!

 

Danach fuhren wir wieder „zurück“ nach New South Wales und auf dem Highway nach Cooma. Die Landschaft ist hier hügeliger und wird langsam auch steppenähnlicher (braun, weniger Bäume und die, die es hat sind kleiner). Nach Cooma hatte es eine Zeit lang viele runde Felsen in den Wiesen. Hat toll ausgesehen. Fast ein Bisschen wie Namibia.

 

Steppenlandschaft nach Cooma

Steppenlandschaft nach Cooma

Jetzt sind wir in Jindabyne. Das Wetter ist immer noch schön, aber doch merklich kühler. Wir schätzen es auf ca. 15 Grad. Wir sind jetzt im Skigebiet von Australien. Echt cool, die haben hier gerade Ausverkauf der Skimodelle… J

40. Reisetag - 31.10.08

Samstag, 01. November 2008

Heute sind wir mit strahlendem Sonnenschein erwacht. Als erstes gings zur Scenic World von Katoomba um von dort via Furber Steps, Katoomba Falls und Orphan Rock ins Jamison Valley zu steigen. Das war ein schöner, zum Teil sehr steiler Weg den Felsen entlang ins Tal.

Thomas auf den Furber Steps hinunter ins Tal

Thomas auf den Furber Steps hinunter ins Tal

 

Unten angekommen sind wir zuerst ein Stück auf dem Federal Pass (ein Weg) gelaufen um dann den schön gemachten Weg im Regenwald zu laufen. Danach gings mit der Scenic Rail, einer mega steilen Standseilbahn, wieder nach oben. Das Bähnli war mega steil! Aber man hat einen wunderbaren Blick auf den Blue Mountain Nationalpark und die vielen Farnbäume, die es hier hat.

Blue Mountains

Blue Mountains

Den Rest der Blue Mountains haben wir dann mit dem Auto via Scenic Drive angesehen und an verschiedenen Aussichtspunkten einen Halt eingelegt oder einen kleinen Spaziergang gemacht. Dabei sind wir auch vielen Eidechsli und einer grösseren Echse begegnet. Toll!

Danach gings an Sydney vorbei Richtung Landesinneres. Denn morgen möchten wir die Hauptstadt Canberra ansehen.

 

39. Reisetag - 30.10.08

Samstag, 01. November 2008

Irgendwie ist es wahnsinnig, wie viel wärmer es hier ist, wenn die Sonne scheint! Toll!! Für heute hatten wir eine Waltour gebucht. Gleich nach der Hafenausfahrt haben wir schon zwei Delfine gesehen. Und etwas vor dem Festland haben wir eine Gruppe von Walen getroffen (ca. 5-6 Stk.), die sogar ein Junges dabei hatten. Und der Hammer – das Junge hat mächtig in die Trickkiste gegriffen! Es kam immer und immer wieder aus dem Wasser, hat nur geguckt oder ist die meisten Male richtig toll gesprungen. Auch mit der Seitenflosse winken oder mit dem Schwanz aufs Wasser schlagen haben wir erlebt. Mega!!! Und sie waren wirklich sehr nahe bei unserem Boot. So schön!

 

Danach ging’s los in die Blue Mountains! Aber wer, wie wir, jetzt Passstrassen und kleine Bergdörfer, ja Berge überhaupt, erwartet, der hat sich getäuscht. Zwar führt die Strasse stetig von knapp unter 100 M.ü.M. auf über 1000 M.ü.M., aber diese Steigung merkt man nicht. Die Strasse ist ein zweispurig ausgebauter Highway, der mehr oder weniger gerade in die Berge führt. Und die Bergdörfer sind stattliche Orte, welche zum Teil sogar so zusammengebaut sind, dass man nicht erkennen kann, wo die Ortsgrenze ist. Und wir würden den Blue Mountains wohl eher Hügel sagen. Aber das ist ja auch egal.

 

Wir waren auf jeden Fall auf diesem Highway relativ schnell in Katoomba, wo wir zuerst zum Echo Point fuhren um von dort die Felsformation „Three Systers“ anzuschauen. Der Car-Parkplatz und die ganze Anlage am Echo Point lassen erahnen, dass es hier auch mal mehr Leute haben kann… Aber bei Sonnenuntergang – eigentlich das schönste Licht auf der Felsformation – waren wir gerade noch 8 Leute. Das war richtig zum Geniessen!

Die Felsformation der drei Schwestern in den Blue Mountains

Die Felsformation der drei Schwestern in den Blue Mountains

38. Reisetag - 29.10.08

Samstag, 01. November 2008

Von Taree sind wir heute in die Seenplatte gefahren (Great Lakes Council). Leider ist es heute grau und regnet auch immer mal wieder… Wir haben uns nichts anmerken lassen und die Sehenswürdigkeiten trotzdem angesehen. Und wir hatten immer Glück. Wenn wir draussen waren, blieb es trocken.

Nein, das ist kein Schwarz-Weiss-Foto. Heute sah der Leuchtturm von Seal Rocks so aus.

Nein, das ist kein Schwarz-Weiss-Foto. Heute sah der Leuchtturm von Seal Rocks so aus.

 

Danach gings nach Port Stephens bzw. Nelson Bay. Dort hat es viele Koalas, Delfine und Wale. Also nichts wie los auf Koala-Suche! J Aber auch nach stundenlangem „nach oben Blicken“ – Nichts (ausser Nackenstarre!).

Erst nachdem es schon dunkel war sind wir zurück zum Camping. Dieses Mal hatten wir sogar einen Platz direkt am Strand. Nur war das Wetter ja nicht wirklich bombig. Also konnten wir den Platz auch nicht geniessen. Und das WC war am anderen Ende des Platzes… alles hat seine Vor- und Nachteile.

37. Reisetag - 28.10.08

Samstag, 01. November 2008

Heute haben wir vor dem Zmorge einen Morgenschwumm im Meer gemacht. Und beim herunterlaufen an den Strand haben wir ganz nahe am Strand zwei Delfine gesehen!

Danach sind wir nach Coffs Harbour zur Big Banana gefahren. Das ist eine grosse Bananenplantage, die man besuchen kann. Nachdem wir schon bei den Ananas und dem Zuckerrohr waren, wollten wir uns das nicht entgehen lassen. Hier in New South Wales sind die Bananenplantagen eher an den Hügeln. Wie wir später erfuhren, ist dies eher hinderlich. Denn in New South Wales hat alles mit den Bananen angefangen, bevor sich die Plantagen dann nach Queensland verschoben, da dort auch in der Ebene angepflanzt werden kann, was das Ernten erheblich vereinfacht und somit auch den Preis senkt. In New South Wales muss man sich auf Bananensorten spezialisieren, die eher Nischenprodukte sind. Dann kann man als Plantage überleben. Sonst nicht.

Die von uns besuchte Bananenplantage lebt nicht mehr vom Bananenverkauf sondern mehr vom Tourismus. Die Bananenstaude ist kein Baum sondern eigentlich eine Ansammlung von langen Blättern, die eine Art Stamm bilden. Dieser Stamm ist ein grosser Wasserspeicher und wenn man die Bananenstaude zur Seite drückt gibt sie effektiv nach. Jede Bananenstaude bildet nach ca. 1 Jahr eine riesige Blüte. Die sieht aus wie ein umgekehrter Tropfen. Unter jedem der dunkelroten Blütenblätter befinden sich ca. 20 Blütenstempel. Das grosse Blütenblatt hebt sich aufgrund der Sonneneinstrahlung und die darunter liegenden Stempel werden frei. Diese werden dann bestäubt und der vordere Teil des Stempels fällt mit der Zeit ab. Der Hintere Teil wächst und bildet die Banane. Und da es eine Blüte ist (oder ein Teil davon), wächst sie nach oben, dem Licht entgegen. Das gibt dann die Krümmung der Banane.

Die Bananenblüte mit den bereits bestäubten Blütenteilen (Bananen) oben und der restlichen Blüte mit weiteren hundert Bananen unten.

Die Bananenblüte mit den bereits bestäubten Blütenteilen (Bananen) oben und der restlichen Blüte mit weiteren hundert Bananen unten.

 

Eine Bananenstaude kann hunderte von Bananen machen. Allerdings werden sie dann nicht reif, da die Staude nicht genug Kraft hat, all die Bananen an der Blüte mit Zucker zu versorgen und reifen zu lassen. Also schneidet die Bananenplantage irgendwann die Blüte ab und lässt nur die Bananen reifen, welche schon gebildet sind (also diese Blüten, welche schon bestäubt sind).

Zudem hat eine Bananenpflanze auch nur eine gewisse Menge Zucker. Je weniger Bananen und je kleiner die zudem sind, desto süsser sind die Bananen. Wir haben den Test mit auf der Plantage und im Laden gekauften (Queensland-)Bananen gemacht – es stimmt!

Wenn die Stauden nahe der Reife sind (nach weiteren ca. 6 Monaten, also nach Total 18 Monaten), werden sie noch grün abgeschnitten und in die Verpackerei gebracht. In New South Wales müssen die Arbeiter die schweren Bananenstauden zum 4WD tragen, der die Bananen dann aus der hügeligen Landschaft in die Verpackerei bringt. In Queensland kann man mit den Maschinen durch die Plantage fahren, das ist natürlich viel einfacher. Denn eine solche Bananenstaude wiegt schnell mal bis zu 60kg! Es kann sein, dass sich auch hie und da mal eine Schlange in den Sack „verirrt“, da es dort schön warm ist. Bananenplantagenarbeiter sein ist also kein einfacher Job!

Die Bananen werden grün geerntet, da sonst alle Tiere die Bananen von der Staude fressen würden. Zudem reifen nicht alle Bananen miteinander, so dass gar keine ganz gelbe Staude abgenommen werden kann. In der Verpackerei werden sie zuerst mal geschnitten. Rund um die Bananenstaude bilden sich diese 20er-Gruppen von Bananen (jedes einzelne Blütenblatt). Diese Gruppen werden Hände genannt und als ganzes schön dem Stängel entlang abgetrennt. Dann werden die Hände in Finger zerschnitten (zwischen 3 und 6 Bananen) und auf ein Förderband gelegt. Auf dem Förderband laufen sie dann durch eine Waschanlage und werden danach in die Bananenschachteln für den Verkauf abgepackt. Sie sind noch grün und alle im gleichen Reifestadium. Die meisten Grossisten haben einen Reiferaum für die Bananen, um die Endreife zu erreichen. Denn Bananen brauchen keine Sonne um zu reifen, sondern ein bestimmtes Gas. Und das stossen die gelben Bananen z.B. aus. Wenn man also zu Hause reife und noch grüne Bananen hat -> zusammen in einen Papier- oder Plastiksack und die grüne Banane reift. Dieses Gas haben die Grossisten und lassen es in den Reiferaum strömen. So haben sie immer die Menge reife Bananen, die sie gerade benötigen.

Die Bananenpflanze selber trägt nur einmal eine Frucht/Blüte. Darum wird sie auch nach der Ernte abgeschnitten (man sieht dann gut die einzelnen Blätter, die den Stamm bilden – sieht fast aus wie Jahrringe) und zu Kompost verarbeitet. Die Banane pflanzt sich unterirdisch durch neue Sprossen fort. Und zwar meist Bergwärts. So wandert eine Plantage im Laufe der Zeit.

In Port Macquarie haben wir das Koala Hospital besucht. Leider war schon alles zu. Die verletzten Koalas konnte man aber trotzdem besuchen. Vor dem Hospital hat es eine Tafel, auf der alle Patienten aufgeführt sind und auch steht, was sie haben. Die Meisten hatten einen Unfall mit einem Auto. Einer ist vom Baum gefallen (??) und einer in einen Buschbrand gekommen. Und es hatte auch viele Fakten zu den Koalas sonst. Das war sehr interessant. Der Grösste Feind des Koala ist der Mensch. Denn am Meisten kommen bei Autounfällen ums Leben. Am Zweitmeisten, weil ihnen der Lebensraum genommen wird. Und dann gibt es noch Krankheiten, die ihnen zu schaffen machen.

 

Heute haben wir noch gemerkt, dass New South Wales auf Sommerzeit umgestellt hatten. Aber nur New South Wales. Queensland hat keine Sommer- und Winterzeit…. Aha! Die letzten drei Tage liess es sich auch mit Winterzeit noch gut Reisen J